Brandschutz im Kinderzimmer besonders wichtig

Viele Kinderzimmer in deutschen Eigenheimen ohne Rauchmelder

Dezember 2020

In mehr als einem Drittel der Kinderzimmer in deutschen Eigenheimen fehlen Rauchmelder. Dies zeigt eine repräsentative Studie*, die im Auftrag von Rauchmelder-Hersteller Ei Electronics durchgeführt wurde. Dabei sind gerade Kinder im Brandfall besonders gefährdet. Ihre Fähigkeit zur Risikoeinschätzung und ihr Fluchtverhalten sind noch nicht richtig ausgeprägt. Deshalb sind sie auf die Rettung durch Eltern oder andere Personen angewiesen. Für eine frühzeitige Warnung empfehlen Experten funkvernetzte Rauchmelder, die das Alarmsignal automatisch an alle anderen Geräte im Haushalt weitergeben.
Die besondere Bedeutung von Brandschutz im Kinderzimmer erklärt Frieder Kircher, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses für Brandschutzaufklärung und
-erziehung vom Deutschen Feuerwehrverband e.V. und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V.: „Kleine Kinder fliehen nicht vor einem Brand, sondern geraten in Panik und verstecken sich aus Angst vor dem Feuer im Schrank oder unter dem Bett. Frühestens ab einem Alter von etwa fünf Jahren können sie Gefahren richtig einschätzen und ihr Verhalten darauf abstimmen.“

Umso wichtiger sind deshalb Rauchmelder im Kinderzimmer. Diese schlagen im Brandfall rechtzeitig Alarm, so dass Eltern frühzeitig aufmerksam werden und zur Hilfe kommen können. Eine repräsentative Studie im Auftrag von Ei Electronics zeigt jedoch, dass nur 62 Prozent der Kinderzimmer in deutschen Eigenheimen mit Rauchmeldern ausgestattet sind. Dabei ist ihre Installation in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben. Einzige Ausnahme ist Sachsen. Dort gilt die Pflicht nur für Neubauten.

Gefahrenquellen im Kinderzimmer
Die Nutzung von Elektrogeräten nimmt immer mehr zu – auch im Kinderzimmer. Damit steigt auch das Brandrisiko. Denn Elektrizität war 2019 die Brandursache Nummer 1 in deutschen Haushalten – das hat das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung ermittelt. Bei einem defekten Gerät oder einer Überlastung von Mehrfachsteckdosen kann es schnell zum Kurzschluss und zur Überhitzung kommen. Es reichen schon wenige Minuten, um ein gesamtes Kinderzimmer in Brand zu setzen. Stofftiere etwa sind leicht entzündlich und stoßen darüber hinaus hochgiftigen Qualm aus, wie auch Plastikspielzeug. Bei jedem Brand entstehen zudem Gase, bei denen nur wenige Atemzüge in einer konzentrierten Rauchschicht zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen können.

Einer für alle, alle für einen - Funkvernetzte Rauchmelder
Wer Rauchmelder installieren will, sollte aufgrund der fehlenden Selbstrettungsfähigkeit von Kindern am besten auf funkvernetzte Geräte setzen. Diese arbeiten nach dem Prinzip „Einer für alle, alle für einen“. Löst ein Melder Alarm aus, aktiviert er das Warnsignal auch bei allen anderen vernetzten Geräten. So werden Kinder und Eltern schnellstmöglich gewarnt, und nicht erst dann, wenn Rauch einen Melder in ihrer Nähe erreicht hat.


Hintergrundinformationen:
„Warnsignal“
Durch zwei geschlossene Zimmertüren nimmt man einen Rauchmelder nur noch so laut wahr, wie ein leise spielendes Radio. Eltern können einen Alarm im Kinderzimmer deshalb zu spät bemerken oder gar überhören – insbesondere nachts, wenn sie schlafen.

„Kinder und Feuer“
Kinder probieren viel aus, um die Welt zu entdecken und zu verstehen. Dazu gehört auch das Spiel mit dem Feuer. Streichhölzer, Feuerzeuge und Kerzen üben auf Kinder jeden Alters eine besondere Faszination aus. Deshalb sollte bereits im Kindergartenalter ein verantwortungsvoller Umgang mit Feuer vermittelt werden.

 

Expertentipp
„Eltern sollten sich gemeinsam mit ihren Kindern mit dem Signalton der Rauchmelder vertraut machen. Aus diesem Grund sind die Geräte von Ei Electronics mit einem großen Testknopf ausgestattet. Diese kann auch vom Boden aus problemlos bedient werden. Kinder können dadurch den Ton des Melders kennenlernen und wissen, dass damit eine potenzielle Gefahrensituation verbunden ist“, empfiehlt Philip Kennedy von Ei Electronics.

 

* Die repräsentative Studie wurde durch die INNOFACT AG mittels Online-Befragung im Zeitraum vom 9. April bis 1. Mai 2020 realisiert. Es wurden 5.840 Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Reihenhäusern befragt. In die Auswertung flossen die Ergebnisse von den 4.582 Eigenheimbesitzern der 13 Bundesländer ein, in denen die Rauchmelder-Pflicht schon im vollen Umfang gilt. Nicht einbezogen wurden Berlin und Brandenburg, weil die Frist zur Ausstattung noch bis Ende 2020 läuft, sowie Sachsen, wo die Rauchmelder-Pflicht nur für Neubauten gilt.

 

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